Ein frohes neues Jahr 214 und herzlich willkommen zur dritten Ausgabe des Lettre de la République, dem Newsletter von republique.de!
Thema dieses Newsletters ist die Familie Duplay, die in Robespierres Leben eine große Rolle spielte, wohnte er doch drei Jahre dort, bis zu seinem Tod im Juli 1794. Und er beeinflusste auch das Leben in diesem Haus entscheidend.
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Maurice Duplay, ein erfolgreicher Tischler, lebte mit seiner Familie in der Rue Saint Honoré Nr. 398. Als im September 1791 Robespierre als Untermieter einzog, veränderte sich dort vieles: Langsam begann Robespierre die Familie in sein Herz zu schließen und lebte quasi wie ein Familienmitglied dort. Das Haus wurde zum Treffpunkt seiner politischen Freunde. Insbesondere Saint-Just, Lebas und Couthon wurden häufige Gäste. Auch Liebschaften begannen sich zu entwickeln:
Elisabeth (1772-1859), zweitälteste Tochter Duplays, heiratete im September 1793 den Abgeordneten Philippe Lebas (1764-1794). Der Sturz Robespierres machte Elisabeth zur Witwe: Ihr Mann brachte sich am 9. Thermidor um. Der Sohn von Philippe Lebas und Elisabeth wurde der Erzieher von Napoleon III.
Die Schwester von Lebas wiederum, Henriette, lernte im Hause Duplay Saint-Just kennen, und es soll sich ein Liebesverhältnis zwischen den beiden entwickelt haben. Dies ist allerdings nicht belegt; laut Bernard Vinot kam die Beziehung 'einer flüchtigen Idylle näher als einer aufsehenerregenden Liason'.
Schließlich die mysteriöse Eléonore Duplay (1771-1832). Die älteste Tochter Duplays und 'Geliebte Robespierres' - ob sie das wirklich war, wird sich wohl nie herausstellen. Von Philippe Lebas ist überliefert, dass er sie einmal 'händchenhaltend' am Mittagstisch gesehen habe. Jedenfalls galt Eléonore im Jahr II als Verlobte Robespierres. Sie schwieg aber bis zu ihrem Tod über die wahre Natur ihres Verhältnisses zu dem 'Tugendhaften'.
Eléonore ist auf dem Pariser Friedhof Père Lachaise begraben.

Das Grab Eléonores


Am 2. November jährt sich zum 250. Mal der Geburtstag Marie Antoinettes. Auf der Seite von Christiane Möller wird für diesen Tag - der gleichzeitig der zweite Jahrestag ihrer Homepage ist - eine besondere Überraschung angekündigt. Man darf gespannt sein.
Allen Hardcore-Royalisten (wo ist eigentlich LeChouan?) sei die Site Memorial de France empfohlen. Der dahinter stehende Verein veranstaltet regelmäßig wiederkehrende Messen zum Gedenken an Louis XVI, Louis XVII und Marie Antoinette. Für dieses Jahr ist eine besondere Veranstaltung für Marie Antoinette angekündigt. Plätze sind reservierungspflichtig!

Der nächste Lettre de la République erscheint im Nivôse CCXIV.
Bis dahin einen schönen Herbst und
Salut et Fraternité!
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© Jan Knupper 2005