Herzlich willkommen zur Winter-Ausgabe des Lettre de la République! Themen sind diesmal Georges Couthon, der Revolutionskalender und der fünfte Geburtstag von republique.de.
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Am heutigen Tag vor 250 Jahren (22. Dezember 1755) wurde Georges Couthon geboren. Er galt mit Robespierre und Saint-Just als die 'politische Führung' des Wohlfahrtsausschusses; sein Bekanntheitsgrad ist aber immer erheblich geringer gewesen als der seiner beiden Kollegen, mit denen er am 10. Thermidor guillotiniert wurde. Wie die meisten Politiker der Französischen Revolution war auch Couthon Anwalt. Vom Charakter her soll er ein außerordentlich höflicher, geduldiger und sehr milder Mensch gewesen sein, was allerdings nicht für seine politischen Überzeugungen galt.
1792 wurde bei Couthon eine Hirnhautentzündung (Meningitis) festgestellt, und schon ein Jahr später konnte er nicht mehr gehen. Couthon selbst war davon überzeugt, dass er dies den sexuellen Ausschweifungen seiner Jugend zu verdanken habe. Bei einem seiner vielen amourösen Abenteuer hatte er sich auf dem Weg zu einer Angebeteten im Wald verirrt und war im winterlich kalten Moor eingesunken. Dort musste er bis zu seiner Rettung eine ganze Nacht ausharren. Vielleicht ist diese Erfahrung auch ein Grund dafür, warum er zu einem der überzeugtesten Anhänger des Tugendpriesters Robespierre wurde. Das Bild rechts zeigt den Rollstuhl Couthons.
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Vor 200 Jahren, am 31. Dezember 1805 (10. Nivôse XIV), wurde der Revolutionskalender offiziell abgeschafft. Er hatte sich in Frankreich nicht durchsetzen können und war spätestens mit der Kaiserkrönung Napoleons politisch inkorrekt geworden.
Während der Pariser Kommune 1871 kam er noch einmal kurzzeitig zum Einsatz, um dann für immer in den Annalen der Geschichte zu verschwinden. Schade eigentlich. Noch heute richten wir uns nach dem alten Gregorianischen Kalender, der im Gegensatz zum Revolutionskalender kaum eine nachvollziehbare Systematik aufweist.


Am heutigen Tag jährt sich ebenfalls ein besonderes Ereignis: Vor genau fünf Jahren wurde der Vorgänger von republique.de ins Netz gestellt, damals noch unter einer anderen, unmöglich zu merkenden URL auf einem italienischen Freeserver.
Innerhalb kurzer Zeit wurde republique.de die größte deutsche Site zum Thema, auch wenn sie teilweise von anderen historischen Sites wie z.B. historicum.net wegen 'Unseriösität' nicht in die Linkliste aufgenommen wird.
Zirka 500.000 Besucher waren bereits auf republique.de. Für alle Bezieher dieses Newsletters habe ich die Version vom Dezember 2000 noch einmal ins Netz gestellt. Hier ist sie.

Der nächste Lettre de la République erscheint im Germinal CCXIV.
Bis dahin einen schönen Winter und
Salut et Fraternité!
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© Jan Knupper 2005