Die Französische Revolution | Gabriel Touissant Scellier
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Gabriel Toussaint Scellier (1756 - 1795)


Er sprach das letzte Urteil der Schreckensherrschaft


Gabriel Toussaint ScellierDas klassische Beispiel für eine Juristen-Karriere in den unruhigen und wechsel­haften Zeiten einer Revolution. Der junge, erfolgreiche Anwalt wurde schon früh Richter, und als das Schreckens­gesetz vom 22. Prairial die Anzahl der Richter am Revolutions­tribunal vervielfachte, um die Zahl der täg­lichen Todesurteile zu maximieren, bekam Scellier einen Posten als Vizepräsident. Als am 9. Thermidor der Richter Dumas während laufender Verhandlung festgenommen wurde, setzte sich Scellier, als wäre nichts gewesen, auf den Richterstuhl und verhandelte weiter: Er sprach das Urteil für den letzten Karren der Schreckens­herrschaft. Am nächsten Tag führte er ebenfalls den Vorsitz, als es darum ging, den für vogelfrei erklärten Protagonisten des Terrors, Robespierre, zu identifizieren und ihn somit der Guillotine auszuliefern. Die Thermidorianer dankten ihm diese Formalität nicht. Ein Jahr später fiel auch sein Kopf.


Gabriel Toussaint Scellier…


Zitate

Bist du Maximilien Robespierre?
Frage des Vorsitzenden Richters Scellier zur Identitätsfeststellung, die Robespierre, schwer verwundet und auf einer Bahre liegend, mit einem Kopfnicken beantwortete


Fundstellen

Scellier, der Vizepräsident des Gerichtshofs, führt den Vorsitz und unterzeichnet die Todesurteile. Unter den Verurteilten befindet sich auch der Präsident des Revolutionstribunals, Dumas, ein Kollege Scelliers. Aber in weniger als vierundzwanzig Stunden hat sich ein Abgrund zwischen ihnen aufgetan, der Abgrund, der Sieger von Besiegten trennt. Die Hinrichtung steht unmittelbar bevor.
Max Gallo: Robespierre, S. 12


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