Der ehemalige Priester machte sich als Anführer der Enragés
(Wütenden) zum Sprecher der besitzlosen Massen. Jacques Roux war ein früher Kommunist, der eine staatlich gesteuerte Wirtschaft und das Verbot des Grundbesitzes forderte. Als er Hungerrevolten in Paris organisierte, um die Regierung zu radikalen Maßnahmen der Wirtschaftskontrolle zu zwingen, wurde er vom Wohlfahrtsausschuss als Konterrevolutionär verhaftet. Vor der Hinrichtung brachte sich Jacques Roux in seiner Gefängniszelle um.
Er verlangte, einige Minuten für seinen Beichtiger zu haben. Er wollte uns ein Päckchen geben, das wir euch zustellen sollten; wir erwiderten ihm, dass wir nur den Auftrag hätten, ihn zum Schafott zu bringen.
Jacques Roux in seinem Bericht an die Kommune; er war von dieser beauftragt, den verurteilten König aus dem Temple abzuholen und zur Guillotine zu bringen.
Es genügt nicht zu erklären, dass wir französische Republikaner sind. Es ist darüber hinaus notwendig, dass das Volk glücklich sei. Es braucht Brot, denn wenn es kein Brot gibt, gibt es kein Gesetz, keine Freiheit, keine Republik.
Jacques Roux
Die Freiheit ist nur ein leerer Wahn, solange eine Klasse die andere ungestraft verhungern lassen kann.
Jacques Roux
Man muss alle schlechten Bürger umbringen, die seit vier Jahren ungeheure Güter erworben haben, diese Egoisten, die das allgemeine Unglück sich zunutze machten, um sich zu bereichern, […] diese Deputierten, die, bevor sie Savoyen und Belgien durcheilten, ihre Mahlzeiten in kleinen Kneipen einnahmen und heute offene Tafel halten, Schauspiele besuchen, Dirnen unterhalten und Schmeichler in ihrem Solde haben.
Jacques Roux im Juli 1793
Mit der Beherrschung der Menschen durch den Terror macht sich keine Regierung beliebt oder wert. Nicht dadurch, dass man alle gegeneinander hetzt, alles umstürzt, anzündet, in Blut taucht und Frankreich zu einem großen Gefängnis macht, wird die Revolution die Welt erobern. Es gibt viel mehr Unschuldige in den Gefängnissen als Schuldige.
Jacques Roux, Mitte September 1793, aus dem Gefängnis Sainte-Pelagie
Seit dem Tode Marats hatten sich Jacques Roux und Leclerc als seine Nachfolger aufgespielt. Eifriger als je forderten sie Höchstpreise für sämtliche Lebensmittel, die Todesstrafe für Spekulanten, aber auch die Verhaftung aller Verdächtigen.
Jean Massin: Robespierre, S. 277
Jacques Roux hatte zuweilen wenigstens die soziale Frage begriffen. Hébert sah über die Ernährungsfrage nicht hinaus, die er mit kindischen, aber gewalttätigen Mitteln lösen zu können hoffte.
Albert Mathiez: Die Französische Revolution II, S. 602