Théorigne Méricourt (1762 - 1817)
- 13. August 1762 · Geboren in Marcourt (Belgien) als Anne-Josèphe Théroigne
- 10. August 1792 · Beteiligung am Sturm auf die Tuilerien, wofür sie die
Bürgerkrone
verliehen bekommt - Mai 1793 · Sie wird Opfer eines Angriffs jakobinischer Frauen und verliert über dieses Ereignis den Verstand
- 8. Juni 1817 · Gestorben in Paris
Amazone der Revolution
Die überaus begabte und attraktive Belgierin Théorigne de Méricourt machte sich durch ihren Amazonen-Aufzug einen Namen. An allen großen Tagen der Revolution setzte sie sich wirksam in Szene. Auch politisch machte sie von sich reden, forderte sie doch die allgemeine Bewaffnung der Frauen. Im revolutionären Mai 1793 wurde sie, der ein Verhältnis mit dem Girondisten Brissot nachgesagt wurde, vom jakobinischen Pöbel öffentlich entkleidet und ausgepeitscht – über dieses Ereignis verlor sie den Verstand. Sie wurde zu einer rasenden Furie und musste eingesperrt werden. Sie starb, in völliger geistiger Umnachtung, im Hospital La Salpêtrière in Paris.
Théorigne Méricourt…
- war eine der wenigen Frauen, die in der Revolution eine Rolle spielten
- war der Berufs-/gesellschaftlichen Gruppe Künstler zuzuordnen
- war beim Ausbruch der Revolution (Sturm auf die Bastille) 26 Jahre alt
- starb im Alter von 54 Jahren
- starb in einer psychiatrischen Anstalt
Zitate
Lasst uns eine Liste französischer Amazonen aufstellen, und alle Frauen, die ihr Vaterland lieben, sollen ihren Namen auf diese Liste setzen.
Théorigne de Méricourt
Fundstellen
Man sagt ihr nach, dass sie mit sämtlichen Führern der Revolution – der prüde Robespierre natürlich ausgenommen – ein Verhältnis hatte; ein Gerücht, das vor allem von den Royalisten emsig kolportiert wird.
Hans Erik Hausner: Zeitbild, S. 215
Tatsache ist des Weiteren, dass sie [Théorigne de Mericourt] längere Zeit mit dem Konventsmitglied Romme liiert war, mit dem zusammen sie den Klub der Menschenrechte
gründete. Und es ist gewiss kein Zufall, dass es ausgerechnet Romme war, der – allerdings vergeblich – das Wahlrecht auch für Frauen forderte.
Hans Erik Hausner: Zeitbild, S. 215
