Die Französische Revolution | Jacques René Hébert
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Jacques René Hébert (1757 - 1794)


Der Ultra-Revolutionär


Jacques René HébertDie Geschmack­losigkeiten des Anarchisten und Christen-Hassers Hébert kannten keine Grenzen. In seinem Gossen­blatt Père Duchesne wimmelte es von derben Flüchen und Aufrufen zum Massaker. Er rief zum Sturz der Terror-Regierung des Wohlfahrts­ausschusses auf, weil diese ihm zu milde war. Sein ganz besonderer Hass galt der Kirche, die er als Wurzel allen Übels ansah, und er forderte den gnadenlosen Einsatz der Guillotine gegen alle Feinde der Revolution. Zum Schluss wurde er selbst Opfer der Hinrichtungsmaschine.


Jacques René Hébert…


Zitate

Wenn man einen Nachfolger für Marat braucht, wenn man ein zweites Opfer braucht, so ist dieses schon bereit und in sein Schicksal ergeben: Hier steht dieses Opfer!
Hébert kurz nach der Ermordung Marats (er meint sich selbst)

Das Vaterland, das Vaterland, Scheiße! Die Kaufleute besitzen keines. Sie haben die Revolution so lange unterstützt und den Sansculotten so lange die Hand zur Zerstörung des Adels und der Parlamente geboten, wie sie die Revolution für sich als von Vorteil ansahen, und nur, um sich selbst an die Stelle der Aristokraten zu setzen.
Hébert im Père Duchesne

Muss man denn so viel Faxen machen, um Verbrecher, über die das Volk schon den Stab gebrochen hat, einen Kopf kürzer zu machen?
Hébert über den Prozess gegen die Girondisten

Ich werde den Gemüsehändler ebensowenig schonen wie den Großhändler, denn, zum Henker, ich sehe nur einen Verband aller, die verkaufen, gegen alle, die kaufen, und in den kleinen Kramläden herrscht ebensoviel schlechter Wille wie in den Engros-Magazinen.
Hébert im Père Duchesne


Fundstellen

Im Ganzen fordern die Septembertage in Paris und den Departements 1450 Tote. Für diese Toten sind in erster Linie Marat und dann Danton, Manuel, Hébert und Billaud-Varenne verantwortlich. Sie waren alle unmittelbar beteiligt.
Octave Aubry: Die Französische Revolution I, S. 488

Kein Absatz ohne beschissen oder sonstige unfeine Ausdrücke – so etwas verkauft sich unter einfachen Leuten ebensogut wie unter Intellektuellen.
Hans Erik Hausner: Zeitbild, S. 139 (über Héberts Blatt Père Duchesne)

Um als Demagoge ungeschlagen zu bleiben, veröffentlicht er eilig alle Gerüchte, Verleumdungen und Geschichten von Verschwörungen und Verrat, welche die Unterhaltungen der Klubs bilden.
Pierre Gaxotte: Die Französische Revolution, S. 301 (über Hébert)

In Wahrheit hatten [die Hébertisten] überhaupt kein sozialpolitisches Programm. Héberts Wissen auf diesem Gebiet war von äußerster Dürftigkeit. Nach seiner Meinung stammten alle Übel von den Kornwucherern, und die einzige Abhilfe dagegen wäre die Guillotine.
Albert Mathiez: Die Französische Revolution II, S. 601 f.

Jacques Roux hatte zuweilen wenigstens die soziale Frage begriffen. Hébert sah über die Ernährungsfrage nicht hinaus, die er mit kindischen, aber gewalttätigen Mitteln lösen zu können hoffte.
Albert Mathiez: Die Französische Revolution II, S. 602


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