Die Französische Revolution | Joseph Fouché
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Philippe Fabre d'Eglantine (1750 - 1794)


Ein korrupter Dichter


Philippe Fabre dWie alle Künstler war er ziemlich eitel, und als ein Gedicht von ihm den Preis der wilden Rose gewann, hängte er diese Auszeichnung (Eglantine) seinem Namen an. Der Montagnard wurde nicht aus politischen Gründen verurteilt, sondern erhielt die Todesstrafe wegen krimineller Delikte, denn er hatte sich an Schiebereien und Fälschungen beteiligt. Dass er zusammen mit Danton und dessen Gesinnungsgenossen vor Gericht erscheinen musste, war auf einen geschickten Schachzug der Ausschüsse zurückzuführen, die Danton damit in ein schlechtes Licht rücken wollten.


Philippe Fabre d'Eglantine…


Zitate

Die Priester hatten jeden Tag des Jahres für das Gedenken an einen angeblichen Heiligen vorgesehen; dieser Katalog von Namen war weder nützlich noch logisch, er war ein Verzeichnis der Lüge, des Betrugs, der Scharlatanerie.
Fabre d'Eglantine zur Begründung der Abschaffung des alten Kalendersystems

Eine Komödie haben sie mir gestohlen, die nichts mit meinem Prozess zu tun hat, und behalten sie!
Nachdem er zum Tod verurteilt wurde, machte sich Fabre Sorgen um sein fast vollendetes Stück Die Malta-Orange, das sich unter seinen beschlagnahmten Papieren befand. Fabre befürchtete, dass Collot d'Herbois aus dem Wohlfahrts­ausschuss das Werk als sein eigenes ausgeben würde.


Fundstellen

Fabre hatte einen sehr üblen Ruf. 1789 hatte er, um sich vor seinen Gläubigern zu retten, Unterstützung vom König erhalten. Er unterhielt Mätressen, fuhr in Equipagen, verkehrte bei den Bankiers aller Nationalitäten. Zur Erklärung seiner Unterschrift unter das gefälschte Dekret fand er später nur die lächerliche Ausrede, er hätte es unterschrieben, ohne es vorher gelesen zu haben.
Albert Mathiez: Die Französische Revolution II, S. 555 (die Bemerkung mit der Unterschrift bezieht sich auf die Affäre der Indischen Kompanie)

Fabre d'Eglantine war schon einmal zum Tode, zum Galgen verurteilt, 1777 in Namur, wegen Entführung der kleinen molligen Cathérine Desmond, genannt Catiche. Denkt er daran und schließt, dass man seinem vorbestimmten Schicksal nicht entgeht?
Hermann Wendel: Danton, S. 367


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