Die Französische Revolution | Eléonore Duplay
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Eléonore Duplay (1768 - 1832)


Die Geliebte Robespierres?


Eléonore DuplayEléonore Duplay war die Tochter des Tischlers Maurice Duplay, bei dem Maximilien Robespierre zur Untermiete wohnte. Sie galt als die Geliebte des prominenten Untermieters – ob sie es wirklich war, ist bis heute ungeklärt. Einiges spricht jedenfalls dafür. Zum Beispiel, dass sie, die Robespierre fast 40 Jahre überlebte, bis zu ihrem Tod die Kleidung einer Witwe trug. Auch ihre Schwester Elisabeth, die selbst einen Konventsabgeordneten heiratete, versicherte, dass sie Robespierre versprochen war. In Paris kursierten Witze über die Natur der Beziehung zwischen der jungen Frau und dem sehr steif wirkenden Robespierre, dessen Reden immer von der Tugend handelten. Nach dem 9. Thermidor wurde Eléonore verhaftet, sie kam erst nach einigen Monaten wieder frei, weil ihr kein Verbrechen nachgewiesen werden konnte. Sie scheint den Tod Robespierres nie überwunden zu haben. Ihr Grab ist heute noch auf dem Pariser Friedhof Père Lachaise zu finden.


Eléonore Duplay…


Zitate

Für Eléonore Duplay, Freundin von Maximilien Robespierre
Inschrift einer Gedenktafel der Association Maximilien Robespierre am Grab Eléonores vom Juli 2003


Fundstellen

Ein Mann hat Spottzeichnungen aus Londoner Blättern mitgebracht, auf denen man Robespierre auf dem Throne des sechzehnten Ludwig sitzen und zusammen mit der Tochter des Tischlers Duplay geröstete Aristokratenherzen verzehren sieht.
Friedrich Sieburg: Robespierre, S. 21

Man hat Robespierre eine Liebesgechichte mit Eléonore Duplay, einem langen, gewöhnlichen Mädchen mit groben Gesichtszügen und dicken Lippen zuschreiben wollen, was jedoch völlig unbegründet ist.
Pierre Gaxotte: Die Französische Revolution, S. 337

Nichts ist unbegründeter als das Gerede über ein Liebesidyll zwischen Maximilien und Eleonore Duplay. Robespierre machte sich nicht viel aus Frauen. Eleonore, deren Aufmerksamkeit und Schlichtheit ihm gefiel, war für ihn nur eine liebenswürdige Gefährtin. Das junge Mädchen hingegen scheint ihn aufrichtig geliebt zu haben.
Octave Aubry: Die Französische Revolution II, S. 253, ,Fn. 2

Es ist bekannt, dass dieser Mann mit Eléonore Duplay verlobt war – wenn man der Überlieferung der Familie Duplay glauben darf -, die die Thermidorianer durch den Beinamen Cornelie Hobelspan lächerlich zu machen versuchten.
Jean Massin: Robespierre, S. 9

Leonore machte Licht. Maximilien, der in tiefem Schlaf in seinem Bett lag, öffnete blinzelnd die Augen. Er war weder erschrocken noch überrascht; verlegen zog er die Bettdecke höher. Leonore hatte niemals vorher nachts sein Zimmer betreten. Sie hatte nur einen leichten Schlafrock übergeworfen, und ihre hübschen, dunkelblonden Locken fielen offen über die Schulter.
Otto Zierer: Robespierre, S. 526

Schweigend wandern die beiden nebeneinander her. Eleonores Herz schlägt, scheu blickt sie ihren Begleiter von der Seite an, sie spräche so gerne einmal, nur einmal mit ihm von der Zukunft. Aber sie wagt es nicht, sein niedergeschlagener Blick, sein zusammengepresster Mund, das krampfhafte Spiel seiner Wangenmuskeln, alles das lädt nicht zur Vertraulichkeit ein. Die glühende Röte des abendlichen Himmels betrachtend, sagt sie mit zaghafter Stimme: Es wird schönes Wetter morgen. Aber ihr Begleiter antwortet nicht.
Friedrich Sieburg: Robespierre, S. 338 f.

Als altes Mädchen wird sie sterben und ihre freiwillige Unfruchtbarkeit als ein Opfer an den Schatten jenes Mannes tragen, der stets von der Melancholie der Unfruchtbarkeit umgeben war.
Friedrich Sieburg: Robespierre, S. 100 f.


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