Die Französische Revolution | 10. Juli 1789
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14. Juli


Der Sturm auf die Bastille


14. JuliDer 14. Juli, National­feiertag Frankreichs, erinnert an den Sturm des Pariser Pöbels auf das Gefängnis Bastille, das als Symbol der monarchischen Tyrannei galt. 1789 hatte die Bastille jedoch schon längst nicht mehr die Funktion eines Kerkers für Regime­kritiker. Nach Pierre Gaxotte waren an diesem Tag in der Bastille eingesperrt vier Urkundenfälscher, ein auf Ersuchen seiner Angehörigen eingesperrter junger Wüstling und zwei Wahnsinnige. Aber letztlich ging es nicht um die Befreiung von Gefangenen, sondern um eine symbolische Maßnahme, die ganz Europa aufhorchen ließ. Ausgelöst wurde der Sturm auf die Bastille durch die Entlassung des beim Volk beliebten Finanzministers Necker. Die bürgerlichen Revolutionäre in Paris, insbesondere Camille Desmoulins, forderten die Bevölkerung zu aktivem Widerstand auf, der sich dann in der Eroberung des Gefängnisses realisierte. Fast 100 Menschen kamen dabei um, aber das Bürgertum sah sich durch diesen Volksaufstand ganz wesentlich gestärkt. Spätestens nach dem 14. Juli 1789 war klar, dass in Frankreich eine Revolution stattfand. Es begann die Phase der Großen Angst, die bis in den August/September anhielt: Das Volk stürmte überall im Land die Schlösser und die erste große Flüchtlingswelle der Adeligen und Priester setzte ein.


Zitate

Die verdammte Polizei soll mich nur genau ansehen, damit sie mich bei Gelegenheit verhaften kann. Aber sie sollen mich nicht lebend in die Hände bekommen; ich werde würdig zu sterben wissen!
Camille Desmoulins am 12. Juli 1789, im Palais Royal vor dem Pariser Volk. Er hielt dabei eine Pistole in der Hand.

Rien
(Nichts) Eintrag des Königs in sein Jagdbuch am 14. Juli 1789

Nein, Sire, das ist eine Revolution.
Reaktion des Duc de La Rochefoucauld-Liancourt auf die Feststellung Ludwigs, dass es sich beim Sturm auf die Bastille um eine Revolte handelt.


Fundstellen

Die Bastille war nicht nur Lagerplatz von Munition, sondern bot sich auch ideal als Objekt einer publikumswirksamen Befreiungsaktion an. Die mittelalterliche Festung, 30 Meter hoch und von 25 Meter breiten Wassergräben umgeben, war ein Symbol königlicher Willkür, ein Ort des Schreckens, an dem man finstere Verliese und die Gebeine unschuldig Verurteilter vermutete.
Hans Erik Hausner: Zeitbild, S. 19


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